„Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht; doch wehe wenn sie losgelassen“
Es ist wohl keiner unter uns, der die Schrecken eines Brandes nicht schon irgendwann einmal erlebt hat, die uns in Schillers Glocke so realistisch entgegentreten. Und immer hat die Menschheit sich seit der Zeit als sie sesshaft wurde, auf irgendeine Weise des losgelassenen Feuers zu erwehren versucht, und es mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, bekämpft, freilich in früheren Zeiten mit oft recht mangelhaftem Erfolg. Ganze Städte sind manchmal in wenigen Stunden ein Raub der Flammen geworden, als sie, noch teilweise im Holzbau errichtet, sich innerhalb ihrer Stadtmauern aneinander drängten.
Aber es mag wohl oft an einer Brandstelle ein wüstes Durcheinander gegeben haben, wenn jeder für sich ohne geschlossenes Kommando auf eigene Faust zu löschen versuchte.
Aus der unorganisierten Hilfe musste eine organisierte Bekämpfung der Brände geschaffen werden. In städt. Gemeinwesen hatte es sich dies wohl seit langem gegeben; aber gerade auf dem Dorf, wo man noch bis in unsere Zeit hinein vieles in Holzbauweise richtete oder Altes aus dieser leicht brennbaren Material besaß, war es doppelt wichtig, sich zur Brandbekämpfung zusammenzuschließen.
Als im Frühjahr 1876 der offenbar rührige, weitblickende Bürgermeister Josef Hauser seine Mitbürger in der Klaiberschen Gastwirtschaft (heute Gebäude, Dr. Zeiler Platz 3) in diesem Sinne zusammenrief, schlug die Geburtsstunde unseres Vereins “ Freiwillige Feuerwehr „, für welche sich sogleich 66 Mann meldeten, eine stattliche Zahl, gemessen an Offingen’s damaliger Größe (943 Einwohner).
Wörtlich heißt es dazu im noch sehr gut erhaltenen Gründungsprotokoll:
Hierauf wurden Unterschriften gesammelt, wobei sich 66 Mann durch Unterschrift zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr Offingen verstanden und zugleich als Mitglied derselben beizutreten sich bereit erklärten.“
Der 1. Eintrag, das Gründungsprotokoll, weist, bescheiden links vermerkt, den Namen Jenewein auf. Aus der gestochen schönen Schrift in deutschen Buchstaben ist zu schließen, dass die Niederschrift von Oberlehrer Jenewein stammt. Die endgültige Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde dann am 17. September 1876 vollzogen. Die Vorstandschaft übernahm Josef Hauser, Kommandant wurde Josef Klaiber.